Das Schleifen von Glas mit reichen Verzierungen ist eine traditionelle handwerkliche Technik der dekorativen Glasveredelung. Geschliffenes Glas wird hauptsächlich zur Verzierung von Vasen, Schalen, flachen Tabletts, Karaffen, Flaschen, Körben, Trinkgläsern für den Tisch und anderen praktischen Formen verwendet.

Technisch gesehen handelt es sich um die mechanische Entfernung von Glas mit einem freien oder gebundenen Schleifmittel. Die Schnitte werden mit Hilfe von Scheiben (meist Diamant, aber auch Karborund und wassergekühltes Elektrolith) ausgeführt, die sich auf einer Kugelmaschine um eine vertikale Achse oder auf einer Glättmaschine um eine horizontale Achse drehen. Die Grundschnitte sind keilförmig, rund, gerade und quadratisch. Keilschliffe ergeben Muster in Form von Sternen, Maultieren, Ziegen, Klauen, Wiener Matten oder dreieckigen, sechseckigen oder achteckigen Steinen. Die abgerundeten Schnitte führen zur Abwechslung zu den so genannten Kegeln, Zapfen oder Flecken. Bei der Technik des Glasschliffs mit reicher Verzierung wird versucht, aus diesen Elementen ein reiches Muster zu schaffen, das sich oft über die gesamte Außenfläche des Produkts erstreckt. Die Oberfläche des so dekorierten Glases reflektiert das einfallende Licht an den einzelnen Kanten und erzeugt so ein schimmerndes Ornament.